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Hochwassereinsatz im Frühjahr 2008

Am 17.04.2008 bekam unser Vereinsvorsitzender Herbert Stienert gegen Abend einen besorgten Anruf eines Petrijüngers. Ihm war aufgefallen, daß, bedingt durch das Hochwasser, sich an einer überschwemmten Allerstelle in Höhe Rethem die Fische auf den umliegenden überschwemmten Wiesen nur so tummelten.

Was war geschehen?

An dieser Stelle gibt es einen Ablauf, der aber mit den Jahren immer weiter verkrautet und versandet ist. Die umliegenden Felder befinden sich in einer Senke, die tiefer liegen als der normale Wasserspiegel der Aller. Als nun das Hochwassern in die Aller drückte, ist dieser "alte Allerarm" übergelaufen. Für die Fische (hauptsächlich Karpfen und Brassen) war es ein verlockendes Laich- und Nahrungsgebiet, leider aber auch eine Todesfalle. Als das Wasser zurückging und der Grundwasserspiegel wieder fiel, haben es viele Fische nicht mehr geschafft und blieben auf den überschwemmten Wiesen zurück. Ihnen ging langsam die Puste aus. Man kann sich vorstellen, wie das Wasser nur so kochte.

Schnell wurden der Gewässerwart und einige Vereinsmitglieder mobil gemacht. Mit Keschern , Wattstiefeln, Wannen und unserem fahrbaren Fischbehälter ging es vor den schützenden Allerdeich in der Hoffnung, hier wenigstens noch einiges zu retten. Was uns dort erwartete, war ein bemitleidenswertes Bild. Dort, wo das Wasser nur noch einige Zentimeter tief war, sah man große Rückenflossen. Man durfte keine Zeit verlieren. Ein großes Problem war, das sich zwischen den Wiesen eine Baum- und Strauchreihe befand. Ein vortrefflicher Unterschlupf für die Fische, eine unüberwindbare Fläche für die Retter.

Das Ergebnis an diesem Abend waren vier Karpfen (diese haben die 10 kg Grenze bei weitem überschritten) und mindestens 20 große Brassen, die wir dann in andere Vereinsgewässer verlagerten. Irgendwann konnte man aber nichts mehr sehen, so daß wir die Aktion abbrechen mussten.

Zwei Tage später, am Samstag, haben wir uns dann erneut an der Allerstelle getroffen. Das Wasser war natürlich weiter gesunken und hat diese Stelle nun wirklich zu einer Todesfalle für die Fische gemacht. Wieder haben wir mit vereinten Kräften versucht, Fische zu retten. Der Einsatz unseres Schleppnetzes hat, bedingt durch das viele hohe Graß, seine Wirkung verfehlt, so dass wir schnell wieder zu unseren Keschern zurückgriffen.

An diesem Tag konnten wir 15 große Brassen zählen.

Auch wenn viele Menschen immer wieder das Ziel verfolgen, das Image der Angler und der Angelvereine in den Dreck ziehen zu müssen, so zeigt diese Aktion doch wieder den unermüdlichen Einsatz vieler Vereinsangler beim Kampf gegen das Fischsterben und den Umweltschutz. Und auch auf kommunalpolitischer Ebene kann man einiges tun, um so etwas in Zukunft zu vermeiden. Hätte man diesen Allerarm z.B ausgebaggert, so wäre uns dieses erspart gewesen.


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